Geschichte des Bahnhofs Werneuchen

Im Jahr 1898 wurde der Bahnhof Werneuchen unter großem Jubel eröffnet. In seiner über hundertjährigen Geschichte hat der Bahnhof viel erlebt und unzählige Veränderungen erfahren. Kriegsgeschehen, wirtschaftliche und politische Ereignisse und Umwälzungen prägten den Bahnhof und den Bahnverkehr in Werneuchen.

Der Anfang

Nach der Eröffnung wurde die Strecke vor allem von Pendlern genutzt und diente auch vielen Berlinern und Berlinerinnen für Fahrten ins Grüne. Das Bahnhofsgebäude erhielt daher neben Dienst-, Schalter- und Warteräumen auch ein Bahnhofsrestaurant.

Geschichte des Werneuchen Bahnhofs
Geschichte des Werneuchen Bahnhofs

Erster und Zweiter Weltkrieg

Zur Zeit des 1. Weltkriegs war der Bahnverkehr wegen Kohle- und Personalmangels stark eingeschränkt – die Züge wurden nun hauptsächlich für Hamsterzüge aufs Land genutzt. Mit Bau der Jagdfliegerschule 1936 bekam der Bahnhof Werneuchen wieder eine größere Bedeutung – und mit den Militärangehörigen viele neue Fahrgäste. 1938 wurde der Vororttarif für Werneuchen eingeführt, der das Pendeln nach Berlin für die Werneuchener deutlich erschwinglicher und dadurch attraktiver machte. (Der Tarif besteht heute weiter in der Zone C des VBB.)

DDR und nach der Wende

Zu DDR-Zeiten gab es neben dem steigenden Personenverkehr auch einen regen Güterverkehr in Werneuchen, vor allem von landwirtschaftlichen Gütern wie Getreide, Düngemittel und Baustoffen sowie Kerosin für den Flugplatz Werneuchen. Auch das Agrochemische Zentrum Werneuchen wurde über die Schiene versorgt.

Nach der Wende wurde der Güterverkehr stark eingeschränkt: seit der Schließung des Agrochemischen Zentrums und dem Abzug der sowjetischen Truppen werden nur noch gelegentlich Baustoffe angefahren.

Geschichte des Werneuchen Bahnhofs

Heute

2006 wurde Werneuchen die Endstation der Strecke, die ursprünglich bis Wriezen führte. Bis 2008 nutzte die Deutsche Bahn noch das Gebäude – seitdem steht es leer. 2009 wurde es an private Eigentümer verkauft. Bis zu unserem Kauf 2019 hat das Gebäude stark durch Vandalismus und Wettereinwirkungen gelitten.